Islam-Gesellschaft

Die Schwachen im Vordergrund

Ein weiteres gesellschaftliches Thema wird in der heutigen Welt gerne vergessen: die Schwachen, Armen und Bedürftigen der Gesellschaft. Obdachlose werden ignoriert oder sogar erniedrigt. Es wird sich nicht um sie gekümmert und von einer breiten Masse der Bevölkerung werden sie gar nicht erst beachtet. Der Islam erzieht die Gläubigen jedoch in eine ganz andere Richtung:

Der Islam motiviert seine Anhänger dazu, stets die sozial und finanziell Schwachen zu unterstützen und ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Deswegen ist es für jeden vermögenden Muslimverpflichtend, jedes Jahr 2,5 % seines Besitzes an die Bedürftigen zu spenden. Jede freiwillige Spende darüber hinaus wird aber hoch angesehen. So steht im Koran: „Das Gleichnis derjenigen, die ihren Besitz auf Allahs Weg ausgeben, ist das eines Saatkorns, das sieben Ähren wachsen lässt, (und) in jeder Ähre hundert Körner. Allah vervielfacht, wem Er will. Und Allah ist Allumfassend und Allwissend.“ (2:161)

Etwas präziser an einem Beispiel ausgedrückt bedeutet das, dass wenn jemand 1 Euro auf Gottes Weg spendet, es ihm in seinem Buch seiner Guten Taten so angerechnet wird, als hätte diese Person nicht nur 1 Euro gespendet, sondern 700 Euro. Und das ist für einen gläubigen Muslim natürlich eine enorme Motivation!

Unter den Bedürftigen werden aber nochmal besondere Personengruppen hervorgehoben. So sagte der Prophet Muhammad beispielsweise über Waisenkinder: „Ich und einer, der sich um ein Waisenkind kümmert, werden im Paradies wie diese beiden sein. [Dabei demonstrierte er seinen Zeige- und seinen Mittelfinger, während er sie aneinanderhielt.]“

Neben Waisenkindern haben auch Reisende, die in der heutigen Zeit mit „Ausländern“ vergleichbar sind, eine besondere Stellung. Ebenso auch ganz besonders der Nachbar. Über die Stellung des Nachbars berichtet der Prophet Muhammad: „[Der Erzengel] Gabriel hat mir so lange das gute Behandeln des Nachbarn verdeutlicht, bis ich dachte, er würde ihn erbberechtigt machen,“ und: „Derjenige glaubt nicht an mich, wer gesättigt schlafen geht, während sein Nachbar hungrig ist, und er davon weiß.“

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