Islamophobie

Phobie

Der Begriff Phobie bezeichnet die Angst in ihrer höchsten Form. Wer dieses Niveau an Angst erreicht hat, versucht die Angstursache gar nicht mehr zu analysieren. In manchen Fällen ist diese Angst bereits ein Teil der eigenen Identität geworden. Es besteht keine Interesse mehr, nach einer Lösung zu suchen, weil die Phobie an sich nicht als das Problem gesehen wird.

Die Islamophobie in ihrer geringsten Form führt zu einer Pauschalisierung oder – juristisch ausgedrückt – zu einer falschen Verdächtigung oder Generalverdacht. In ihrer extremen Form führt sie jedoch zu einem tiefgründigen Hass.

Wer beispielsweise eine klaustrophobe Person fragt, warum sie vor geschlossenem Raum Angst habe, stellt fest, dass ihre Auffassung vollkommen anders ist als die einer sich im gleichen Raum befindlichen Person. Es ist also die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung der Umgebung, die für Ängste sorgt.

Die Islamophobie, oder die Angst vor dem Islam an sich, ist nicht unbegründet und fällt nicht aus heiterem Himmel. Keiner wacht morgens auf und sagt: „Heute möchte ich Angst vor dem Islam haben“ oder „Heute werde ich mal Muslime hassen“. Nein. Islamophobie ist ein schleichender Prozess, welcher durch direkten oder indirekten Konsum bestimmter Informationen verursacht wird.

Das Gefährliche an dem Ganzen ist, dass die Angst eine Barriere gegen jegliche Art rationalen Denkens aufbaut. Hier wird von einem Lawineneffekt gesprochen, bei dem die Angst für mehr Angst sorgt oder die Vorurteile zu mehr Vorurteilen führen. Die Informationen werden selektiert: Was gegen die bereits aufgebauten Vorurteile spricht, wird als Lüge abgestempelt und abgelehnt. Was für mehr Vorurteile spricht und die bereits aufgebaute Angst bedient, ist willkommen und wird aufgenommen. Die Bruch mit der Gesellschaft vergrößert sich. Aufklärende Diskussionen können unter diesen Umständen zu keinem Erfolg führen.

Wie also handeln …?

Erstens: Lass nicht andere für dich denken.

Zweitens: Sei rational und lass nicht zu, dass Vorurteile deinen Verstand trüben.

Drittens: Versuche eine Logik in diesen Fragestellungen zu finden:

Wenn der Islam so eine gewaltbereite Religion ist, warum wächst die Zahl seiner Anhänger dann ständig? Wenn der Islam eine rückschrittliche Religion ist, warum wurden die Grundlagen nahezu aller Wissenschaftsarten wie Algebra, Medizin, Astronomie, Chemie usw. durch muslimische Gelehrte begründet? Wenn der Islam Andersgläubige missachtet, warum haben sich die Juden beim Rückzug der Muslime aus Andalusien nach Nordafrika mit den Muslimen niedergelassen und leben bis heute in Marokko und Tunesien in absolut freier Religionsausübung? Wenn die Muslime Christen und Juden verachten, warum glauben sie an Jesus, Maria, Moses und alle anderen Propheten? Warum würde ein Muslim niemals ein Bild von einem christlichen oder jüdischen Propheten malen, während im Westen unter dem Vorwand der Pressefreiheit und unbeachtet der Gefühle von 1,7 Milliarden Muslimen der Prophet Mohammed beleidigt wird.

Warum leben die Kopten in Ägypten und die Christen in Syrien, Libanon und Palästina in höchster Harmonie mit der überwiegend muslimischen Gesellschaft, während den Muslimen in der westlichen Welt einige Grundrechte verboten werden? Sind die Muslime wirklich die Gewalttätigen? Zum Thema Gewalttätigkeit schrieb Jürgen Todenhöfer in seinem Buch „Warum tötest du, Zaid?“, dass während der christlichen Kreuzzüge etwa 4 Millionen Muslime und Juden vernichtet wurden. „Es waren auch keine Muslime, die im Namen der Kolonisierung Afrikas und Asiens bis zu 50 Millionen Menschen massakrierten. Es waren keine Muslime, die den Ersten und Zweiten Weltkrieg mit fast 70 Millionen Toten anzettelten oder die Lager des sowjetischen Gulag errichteten, in denen über 30 Millionen Menschen starben.“ Auch die 6 Millionen jüdischen Europäer wurden von Nichtmuslimen ermordet. „Keine andere Kultur war in den vergangenen Jahrhunderten gewalttätiger und blutiger als die abendländische.“ Wenn der Islam die Frauen unterdrückt, warum sind die Mehrheit der zum Islam übergetretenen Personen Frauen westlicher Herkunft? Warum wird Angst vor einer Islamisierung Europas geschürt, während keines der 45 islamischen Ländern ein westliches Land in den letzten 200 Jahren überfallen hat?

Islam … der Bösewicht

Betrachten wir den „Terror“ als Begriff, so wurde er eigentlich in der ganzen Welt von verschiedenen Ethnien, Völkern, Gruppierungen oder Personen mit den verschiedensten Begründungen verübt.  In Wirklichkeit steht dieser Begriff dem Begriff „Islam“ so entgegengesetzt, wie der Antichrist Christus entgegensteht.

Der Begriff „Islam“ bedeutet „Frieden“. Ein Name Gottes ist „Al-Salam“, was „der Frieden Schenkende“ bedeutet. Die Muslime begrüßen sich mit „Salam“, was übersetzt „Frieden“ bedeutet. Der islamische Gruß, den jeder kennt, ist „Assalamu Aleykum“. Zur Begrüßung bedeutet es so viel wie „Wir kommen zu euch in friedlicher Absicht“, beim Verabschieden „Verweilt in Frieden“. Wie kann dies mit Terror vereinbar sein? Die Missetaten einzelner Personen erlauben keinen Rückschluss auf die Religion von 1,7 Milliarden Menschen.

Vielmehr stehen weitere individuelle Motive wie Verzweiflung, Unwissenheit, Habgier, Misshandlung, Hass und Unterdrückung hinter jeder verbrecherischen terroristischen Tat. Der Islam bezieht dazu eine klare Stellung, indem er sagt: „Nicht in meinem Namen, egal was dein Motiv ist.“

Kein Zwang im Glauben …

Religionszwang ist nur eines in einer Reihe von Vorurteilen, die dem Islam in die Schuhe geschoben werden, wobei der Islam einen klares Verbot dazu geäußert hat. Im Koran sagt Allah: „Es gibt keinen Zwang im Glauben. (Der Weg der) Besonnenheit ist nunmehr klar unterschieden von (dem der) Verirrung. Wer also falsche Götter verleugnet, jedoch an Allah glaubt, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend und Allwissend.“ (2:256)

Des Weiteren sagt Gott: „Und sag: (Es ist) die Wahrheit von eurem Herrn. Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll (die Wahrheit) verleugnen. Gewiss, Wir haben den Ungerechten ein Feuer bereitet, dessen Zeltdecke sie umfangen hält. Und wenn sie um Hilfe rufen, wird ihnen mit Wasser wie geschmolzenem Erz geholfen, das die Gesichter versengt – ein schlimmes Getränk und ein böser Rastplatz!“ (18:29)

Ein fairer und rational denkender Mensch wird anhand dieser Beweisführung aus dem Koran (die höchste Quelle des Islams) zum Schluss kommen, dass der Islam niemanden dazu zwingt, seine Überzeugungen zu ändern.

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