2.2.1 Hauptstilmerkmale islamischer Baukunst:
Paradiesgarten
Die harmonisch gestalteten Gärten spielen eine wesentliche Rolle in der islamischer Bauart. Sie werden oft mit dem Paradiesgarten verglichen.
Säulenhalle (Hypostil)
Hypostil bedeutet eine offene Halle, die von Säulen getragen wird. Diese Bauform wurde aus der Bautradition der persischen Versammlungshallen der Archämenidenzeit übernommen.
Gewölbe
Das Gewölbe in islamischen Bauten wurde während der Umayyaden Zeit durch syrische Traditionen des 6. und 7. Jahrhunderts geprägt. In der östlich islamischen Architektur war der Einfluss der sassanidischen Stile und Formen bedeutend.
Hof
Der formale Innenhof gehört zu den charakteristischen Eigenschaften islamischer Architektur. Die meisten Moscheen verfügen über zum Himmel hin offene aber seitlich durch Hallen und Arkaden umgebene Innenhöfe. Diese Bauart bildet den Grundriss vom Propheten Haus nach. Da die islamische Religion eine Gebetswaschung vorschreibt, verfügen die meisten Innenhöfe über einen Reinigungsort oder Brunnen.
Innenhöfe kommen nicht nur in der sakralen Architektur vor, die Tradition von sogenannten Hofhäusern war bereits in der antiken Mittelmeerwelt und im Nahen Osten weit verbreitet.
Kuppeln
Sie stellen einen wesentlichen Bestandteil islamischer Architektur dar und entwickelten sich aus der frühchristlich-byzantinischen Bautradition (Kuppelbauten). Der Felsendom in Jerusalem ist die älteste erhaltene Moschee mit Kuppel.
Ornamente
Zur Dekoration des Gebäudes werden hauptsächlich geometrische Ornamente, Blumenmotive wie die Arabeske und kalligraphische Inschriften verwendet.
Die geometrische und- oder floralen Elemente erzeugen zusammen ein sich unendlich wiederholendes Muster, das sich über die sichtbare materielle Welt hinaus erstreckt.
Funktionale Architektur :
Neben der Ästhetik spielten auch praktische Erwägungen eine Rolle. So wurden zB. Minarette gebaut um den Gebetsrufer eine weitere Reichweite zu verschaffen. Die innere Geometrie basierte auf komplexen Wandkrümmungen (Mihrab) und Hohlräumen (Kuppeln), damit die Stimme des Vorbetenden gleichmäßig im Raum verteilt wird. Komplexe Wasserzuleitungen und Abwassersysteme wurden angeschafft, um die Gebetswaschung zu erleichtern. Moscheen dienen neben dem Beten seit jeher auch dem Lernen und der sozialen Interaktion, weswegen auch die Beleuchtung diesen Zwecken angepasst wurden.