Grundlagen-Islams

Die sechs Säulen des Glaubens (Iman)

Im Arabischen bezeichnet das Wort Iman allgemein die Zustimmung zu einer Sache.

Im Islam bedeutet er eine besondere Form der Zustimmung, und zwar der zu der Existenz Allahs, Seiner Engel, der Offenbarung Seiner Schriften, der Entsendung Seiner Gesandten, dem Eintreffen des Jüngsten Tages und dem Schicksal.

Diese Zustimmung drückt der Muslim dadurch aus, dass er von ganzem Herzen davon überzeugt ist und auch dementsprechend sein Leben und Handeln ausrichtet.

Allah

Der Glaube an Allah ist das erste Fundament der Glaubensgrundsätze. Es drückt die feste Überzeugung aus, dass Allah der Gott, Herrscher, Versorger und Verwalter aller Dinge ist und es keine andere Gottheit neben Ihm gibt.

Er hat uns unser Leben geschenkt und Er wird es wieder nehmen. Er ist der Einzige, den wir anbeten, dem wir uns unterwerfen und dem wir bedingungslos gehorchen. Durch Seine Eigenschaften lernen wir Allah, den Allerbarmer, kennen.

Engel

Die Muslime glauben an die Existenz der Engel. Allahs hat sie – im Gegensatz zum Menschen – ohne freien Willen geschaffen und so gehorchen sie nur Seinen Befehlen.

Die Engel sind für die Menschen nicht sichtbar, sie selbst können uns aber sehen. Auch wenn wir sie nicht sehen, so glauben wir als Muslime daran, dass jeden von uns zwei Engel begleiten, die die guten und schlechten Worte und Taten aufschreiben.

Allah hat auch ganz besondere Engel geschaffen, wie den Engel Gabriel (Friede sei auf ihm). Er ist dem Propheten Mohammed (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) mit seinen sechshundert Flügeln erschienen, den ganzen Horizont bedeckend, und hat ihm schrittweise den Qur`an von Allah offenbart.

Bücher

Die Muslime glauben nicht nur an den Qur`an. Vielmehr halten sie ihn für das abschließende Werk einer ganzen Reihe von Offenbarungen. Seit Adam (Friede sei auf ihm) hat Allah Seine Gebote und Verbote den Propheten als Beweis gegenüber der Menschheit und als eine Führung für die Rechtschaffenen offenbart. Sie beinhalten die göttliche Wahrheit und rufen die Menschen dazu auf, an Allah in all seiner Herrlichkeit und Göttlichkeit zu glauben, und sich mit ihren Mitmenschen rechtschaffen zu verhalten. Allah verspricht den Gläubigen, die der aktuellen Offenbarung folgen, ein schönes Leben im Diesseits und ewige Glückseligkeit im Jenseits. Die Muslime erkennen unter anderem die Thora, die Psalmen und das Evangelium als frühere Offenbarungen an.

Gesandte und Propheten

Allah hat einige besondere Menschen dazu auserwählt, Seine Botschaft an die Menschheit zu überbringen, damit sie Allah allein dienen und sich nur Ihn als Gott nehmen. Er hat den Menschen, die an Seine Gesandten und die von ihnen überbrachten Botschaften glauben, das Paradies versprochen.

Da die Menschen dazu neigen, den rechten Weg zu verlassen, hat Allah die Propheten als Führer entsandt, die sie vom Irrweg zum rechten Pfad leiten. Sie erklären den Menschen anhand der Offenbarungen ihre Möglichkeiten und Grenzen. Der abschließende Gesandte, der nach Abraham, Moses, Jesus und vielen weiteren Propheten kam und auch das Siegel der Propheten genannt wird, ist Mohammed (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken).

Jüngster Tag

Das Leben in dieser Welt ist eine Prüfung für die Menschen. Je nachdem, ob sie glauben oder sich von Gott abwenden, ob sie fromm sind oder frevelhaft, so werden auch ihre Abrechnung und ihr ewiges Leben im Jenseits sein. Der Muslim ist sich bewusst, dass er für seine Taten in diesem Leben zur Verantwortung gezogen wird und seinen Handlungen entsprechend im Jenseits belohnt oder bestraft wird.

Allah wir alle Menschen seit Adam am Jüngsten Tag versammeln und zwischen ihnen richten. Wer sich dessen bewusst ist, wird jede Gelegenheit dazu nutzen, Allah mit Wort und Tat näherzukommen. Die Muslime bewegen sich zwischen Furcht und Hoffnung bezüglich ihres Schicksals, da niemand nur aufgrund seiner Taten ins Paradies kommen wird, sondern schlussendlich erst durch die Barmherzigkeit Allahs.

Bestimmung und Schicksal

Nichts auf dieser Welt geschieht ohne den Willen Allahs. Kein Staubkorn bewegt sich und keine Fliege schlägt mit ihren Flügeln, ohne Seinen Willen. Allah weiß alles. Er hat Wissen über jedes noch so kleine Detail der Vergangenheit, der Gegenwart und ebenso der Zukunft.
Vielen Menschen fällt es schwer, die Bedeutung der göttlichen Bestimmung zu verstehen. Sie wollen sich nicht damit zufriedengeben, dass der Mensch zwar seinen freien Willen besitzt, gleichzeitig aber nichts ohne den Willen Allahs geschieht.
Den Muslimen zeigt dieser Pfeiler des Glaubens die Allmacht Allahs. Nichts geschieht, ohne dass Er es will. Zur selben Zeit überträgt Er dem Menschen aber die Verantwortung für seine eigenen Taten. Er lässt also schlechte Taten geschehen, auch wenn Er damit nicht zufrieden ist. Deshalb wird der Mensch auch am Jüngsten Tag für seine Taten zur Rechenschaft gezogen werden. Dies ist die Prüfung des Menschen in diesem vergänglichen Leben.

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